Das Leben ist bunt 
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29.10.2019 15:11
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Gitta  VIOLETTA |
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 Gitta |
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keine Angst!
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Gitta VIOLETTA |
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"Die Kunst ist die stärkste Form von Individualismus, welche die Welt kennt." Oscar Wilde  Wir beginnen unseren Kunstspaziergang am Eingang zu den Tuilerien.  Wenn man genau hinschaut, sieht man in der Mitte des Bildes die Spitze des Obelisken auf der Place de la Concorde und in der Ferne den Triumphbogen. Wir befinden uns nämlich genau auf der historischen Achse, die auf ca. 9 Kilometern Länge schnurgerade durch Paris führt. Beginnend am Louvre und endend im ultramodernen Hochhausviertel La Défense, am monumentalen großen Triumphbogen, dem Grande Arche.  Ich stelle exemplarisch nur einige Kunstwerke vor, denn ich habe längst nicht alle fotografiert. Hinweis: Meine Informationen habe ich diesen beiden Führern entnommen,  die man kostenlos im Park erhalten hat. Wie immer gab es keinerlei deutsche Informationen, also blieb mir nichts anderes übrig, als zu übersetzen. IDA EKBLAD geb. 1980 in Oslo Turn Your Eyes to Sleep (2019)  Eine lebensgroße Tür aus Gussbronze mit 2 hypnothischen Augen und 2 Geiern an der Spitze soll einladen, in das Reich des Unbewussten einzutauchen. ***** TOMI UNGERER geb. 1931 in Straßburg, gest. 2019 in Irland Army of Shovels (2018)   International bekannt für seine Illustrationsbücher, hat er immer parallel dazu skulpturale Arbeiten entwickelt. Mehr als dreißig Jahre lang arbeitete er mit Schaufeln, als Künstler, aber auch als Landwirt. Als Künstler könnte jede Schaufel in seinen Händen eine neue und individuelle Identität annehmen und sich in ein Kunstwerk verwandeln. Für dieses originelle Projekt hat Tomi Ungerer seine Kindheitserinnerungen während des Zweiten Weltkriegs vertieft und eine mobile Armee mit identischen Schaufeln - ein Mensch, der sich in die Masse einfügt - geschaffen. ***** SHANA MOULTON geb. 1976 in Oakhurst USA Reaching through the cosmic sphere (2019)   Seit 2002 verfolgt die Künstlerin die Erkundung ihres Alter Ego Cynthia, ihres jenseitigen Charakters. Die Skulptur, die durch die kosmische Sphäre reicht, hat die Form einer Hand. An der Spitze jedes Fingers sind Objekte dargestellt, die für Cynthias Charakter symbolisch sind: Symbole des Konflikts, der sich zwischen Spiritualität und Konsumismus abspielt. ***** JEAN-MARIE APPRIU geb. 1986 in Brest Grotto (2018)   Der Künstler bezieht sich bei seinen Arbeiten oft auf die Symbolisten. Hier verweist er auf Arnold Böcklins Toteninsel. Wir blicken in eine Grotte. Hier wird die Zeit anhand von Verkalkungen gemessen. In seinem Werk tauchen menschliche Hände auf, die ein nicht benanntes Ritual inszenieren. ***** JONATHAN MEESE geb. 1970 in Tokio; lebt und arbeitet in Berlin Mama Johnny (2005)   Der Künstler lässt sich inspirieren von großen Persönlichkeiten der Geschichte, Mythologie und Kultur. Der dargestellte Charakter soll an den Koloss von Rhodos erinnern und ist ein Hinweis auf den Autor Noel Coward und auf die Mutter des Künstlers. ***** Und hier ist jetzt endlich der „Bär ohne Kopf“  RICHARD JACKSON geb. 1939 in Kalifornien Sculpture Beer Head Bear (2005)  Der Künstler entwirft gerne Tiere, die er auffällig farbig gestaltet und bei denen er Rohre einbaut. So wird die Skulptur in diesem Fall zu einem imaginären Brunnen, durch den Emotionen und Ideen fließen können. ***** PIERRE ARDOUVIN geb. 1955 in Brest Qui sème le vent? (2019)   Der Künstler gestaltet sein Werk gerne als Frage. In diesem Fall fragt er: „Wer sät den Wind?“ Auf den Buchstaben hat er kleine silberne Origami Windmühlen angebracht. Das Objekt soll an die Kindheit erinnern und uns unsere eigene Zerbrechlichkeit in einer schwierigen Epoche aufzeigen. Vor allem sollen wir über die Antwort nachdenken: Wer erntet den Sturm?  Hier ein klitzekleines Video, das ich gedreht habe. Dauert nur 4 Sekunden! https://www.youtube.com/watch?v=wUUPubIL4wU Morgen geht es weiter!    Gitta |
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Gitta  |
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wenn sie in Lanoweiler übernachtet und den Sternenhimmel sieht. Hier gibt es nämlich keine „Lichtverschmutzung“  Unser Kunstspaziergang geht weiter. Jetzt stellt euch nicht so an!  ***** NOËL DOLLA geb. 1945 in Nizza Nymphéas Post Déluge (2019) (Seerosen nach der Flut)     Mehrere Hundert Regenschirme wurden unter der Wasseroberfläche aufgespannt. Das Werk ist eine Hommage an Claude Monets berühmtes Gemälde: Seerosen Die Enten fanden es klasse und haben sich oft auf den Schirmen ausgeruht.  ***** CÉSAR geb. 1921 in Marseille, gest. 1998 in Paris Pouce (1998-2019) (Daumen)  Der Künstler beschäftigte sich seit 1963 mit den Möglichkeiten von Körperabdrücken. Der Daumen ist ein Abdruck vom Daumen des Künstlers, ein Symbol für Praxis und Handarbeit. Es ist ein ikonisches Werk, das in vielen Sammlungen und öffentlichen Räumen der ganzen Welt vertreten ist. ***** SYLVIE FLEURY geb. 1961 in Genf Mushroom Autowave Rich-Gold Petzold silber F14 (2008)   Dieser Pilz gehört zu einer ganzen Pilzserie, die von der Künstlerin erschaffen wurde. Mit metallischer Autolackierung überzogen, versetzen uns die überdimensionalen Pilze in eine traumhafte Welt. Die vergoldete, irisierende Farbe trägt zum Prinzip der Individualisierung bei, das in der Arbeit der Künstlerin zu finden ist. Durch das luxuriöse Make-up wird der Pilz zum Objekt der Begierde. ***** ROMUALD HAZOUMÈ geb. 1962 in Porto-Novo, Benin Elf rien à foutre (2005)  Diese Installation, der Rohbau eines Peugeot 504, beladen mit Ölkanistern, scheint in die Wand eingebaut zu sein, die ihn trägt. Der kritische Künstler erinnert an den illegalen Handel mit Benzin aus Nigeria, der die Existenzgrundlage Benins darstellt. Alle Kanister sind mit geometrischen Formen markiert, die den Eigentümer der Ladung gemäß seinem Glauben und Voodoo identifizieren. Zahlreiche Installationen wurden von vielen Kunststudenten kopiert.  ***** MOATAZ NASR geb. 1961 in Alexandria, Ägypten Sun Boat (2018)  Sein Werk besteht aus 350 miteinander verbundenen Paddeln, die einen Kreis bilden. Dieser unendliche Kreis veranschaulicht die ewigen Bewegungen der Menschheit. Visuell spielt der Künstler auf die Einwanderungskrisen und anhaltenden menschlichen Vertreibungen an. Er erklärt:“Die Bewohner des alten Ägypten wanderten aus diesem Leben mit Hilfe von Solarschiffen und großen Paddeln in das ewige Leben.“ ***** Bevor wir die Tuilerien verlassen, machen wir eine kurze Pause und lassen alle Eindrücke etwas sacken. Gaby setzt sich an eine Bronzeskulptur, die der englische Bildhauer RAYMOND MASON in der Zeit von 1963-1967 geschaffen hat. Seit dem Jahr 2000 befindet sie sich in den Tuilerien. Das Werk heißt La Foule, die Menschenmenge. Dargestellt sind zahlreiche Personen, die sich gegenseitig stützen.   Wir erreichen den Ausgang der Tuilerien.  Hier ist eine Gedenktafel angebracht, zu Ehren des berühmten Gartenarchitekten und Hauptmeister barocker Gartenkunst. Unter seiner Anleitung entstanden u.a. die großartigen Anlagen von Versailles und Fontainebleau. Er war der beste Freund von Ludwig XIV., dem Sonnenkönig. ANDRÉ LE NÔTRE  T T T Total toller Typ!   Wir überqueren die Place de la Concorde   Wir kommen vorbei an den zahlreichen Zelten der Ausstellung.  Wir erreichen die Avenue Winston Churchill. Normalerweise pulsiert hier der Verkehr zwischen dem Grand Palais und dem Petit Palais Während der FIAC sind hier eine Reihe von Exponaten und Fressbuden.   Aber was fliegt denn da durch die Luft!?   Menschen springen in die Höhe und versuchen, das Zeug mit dem Mund aufzufangen.  Das Werk stammt von VIVIEN ROUBAUD geb. 1986 in Vouziers, Frankreich Sucre cristal no 3, écoulement laminaire, courant alternatif, atmosphère modifiée (2019)   Eine Skulptur aus Industriemaschinen und mechanischen Teilen, die die physikalischen Bedingungen für die Umwandlung einer großen Menge Zucker und deren Verdampfung im Raum schafft. Technische Kupplungen erzeugen aufsteigende Zuckerwattewolken. Die lauten Maschinen werden in skulpturale und poetische Schriftrollen verwandelt. Diese Arbeit ist sowohl spielerisch als auch partizipativ. Man wird also aktiv in das Kunstwerk einbezogen. Zuckerwatte heißt übrigens auf französisch: barbe à papa (Papas Bart) Man konnte dem Zeug kaum entkommen, vor allem, weil es so windig war. Wenn mich einer fragt, ist das eine ziemliche Sauerei!  Das Zeug klebt nämlich in den Haaren, an den Händen und auf allen Klamotten. ***** JOHAN CRETEN geb. 1963 in Sint-Truiden, Belgien De Vleermuis (2015-2019)  Eine ganz wunderbare Skulptur. Sie wurde entworfen anlässlich der Ausstellung: Kulturhauptstadt Leeuwarden-Friesland. Auf der Rückseite ist eine kleine Treppe. Der Künstler erklärt dazu: „Als ich über die Form des Werkes nachdachte, hatte ich eine Inspiration. Ich errichtete eine Treppe, die der Besucher besteigen kann, um eine andere Perspektive zu bekommen. So gewinnt er Höhe, um seine Einstellung zur Welt zu hinterfragen, behält aber den rettenden Kontakt zur Erde.“ ***** SAINT CLAIR CEMIN geb. 1951 in Brasilien, arbeitet in Peking GUANXI IV (2011)  Auf chinesisch bedeutet GUANXI „persönliche Verbindungen“, „Kreise von freundschaftlichen und geschäftlichen Beziehungen“ oder „soziale Netzwerke“. Das Werk soll an den Gemeinschaftsgeist erinnern, an gegenseitige Hilfe und die Unterstützungssysteme, die in Gruppen von Menschen entstehen. Sie verweist auch auf ein allgemeines Gefühl der Solidarität und Interdependenz zwischen den Individuen. ***** So, Ihr Lieben, die Ihr mir bis hierher gefolgt seid. Es hat mir viel Spaß gemacht, das alles zusammenzutragen. Hoffentlich hat es euch etwas gefallen und Ihr habt nicht nur wie wild gescrollt. Den riesigen Kürbis am Ende des kleinen Films, den ich etwas weiter unten verlinke, konnten wir leider nicht sehen. Der riesige aufblasbare Kürbis auf der Place Vendôme, entworfen von der Künstlerin YAYOI KUSAMA musste leider wegen des starken Windes demontiert werden. Hier ein Foto aus dem Katalog.  Wir werden jetzt den Pont Alexandre III überqueren    und uns auf den Weg zur Notre Dame machen. Ich muss gestehen, mir ist etwas mulmig. Ihr solltet euch jetzt unbedingt noch das kleine Video der FIAC anschauen!!! Dauert nur gut 2 Minuten! Mit schöner Musik! Also, Ton an!! Ihr werdet viele Exponate wiedererkennen. Enjoy!!! VIDEO: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&...6nlMh9u-pUeDsyE  Ich hoffe, euch hat auch das Neue, das Andere, das Skurrile, das Lustige, das Provokative angesprochen!  In meinem nächsten Beitrag stelle ich Fotos der Notre Dame ein. Gitta |
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Gitta  |
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Ich habe es schon öfters zugegeben, mit Kunst kann ich nicht viel anfangen, jedoch ist mir klar, wie besonders diese Ausstellung in grandiosem Umfeld für Kunstverständige und Besucher sein muss |
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Wir hatten zwar ein Fernsehgerät auf dem Zimmer, Gitta |
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