Das Leben ist bunt 
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11.04.2019 11:29
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Gitta  |
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Gitta  VIOLETTA |
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Gitta  |
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Also muss die Gartenarbeit ruhen. Aber ein Spaziergang an der frischen Luft muss sein. Mit Lano war ich schon im Wald. Was liegt näher, als euch auf einen Spaziergang an den Ufern der Seine mitzunehmen. Es ist Samstag und in Paris sammeln sich gerade die Gelbwesten. Wir schauen uns an, wo sie sich aufhalten werden. Diese Region wollen wir unbedingt meiden.  Wir machen uns auf den Weg. Damit Ihr euch etwas orientieren könnt, zeichne ich grob den Teil 1 des Spaziergangs ein. Hier entlang!  Zunächst suchen wir einen Platz zum Frühstücken. Bei dem herrlichen Wetter wollen wir das unbedingt unter freiem Himmel tun und nicht im Kellergewölbe des Hotels. Wir gehen um die Ecke und haben den schönen Blick auf das Panthéon.  Zauberhaft, diese beiden Gäste! Wir gesellen uns zu ihnen.   Was gibt es Schöneres, als zu früher Stunde, wenn die Stadt erwacht, in Paris zu frühstücken. Lecker war es! Jetzt geht es weiter! Die Gebäude der Universität Sorbonne sind überall verteilt. Direkt gegenüber des Panthéon gibt es die Rechtsabteilung Faculté de Droit. Wir gehen hinein! Was für schöne Räumlichkeiten! Pikobello sauber und es riecht nach Wissen! Wir könnten Stunden bleiben. Es ist niemand in der Nähe. Was macht ein Lehrer, wenn er eine Tafel und ein Stück Kreide findet? Er unterliegt einem inneren Drang, etwas zu schreiben.      Den Studenten aller Fachrichtungen gewidmet, die für das Vaterland gestorben sind.   Es schließt sich direkt eine ganz wundervolle Bibliothek an. La Bibliothèque Sainte-Geneviève Wir erinnern uns, Geneviève ist die Schutzheilige von Paris. Die Bibliothek umfasst heute ca. 2 Millionen Dokumente aus allen Wissensgebieten.   Innen ein Traum!  Wir gehen aber weiter! Neben uns das beeindruckende Panthéon  und vor uns, die wundervolle Kirche St-Etienne-du-Mont, errichtet im Flamboyantstil Sie ist ein Architekturjuwel, das sogar die französische Revolution überstanden hat. Hier ruhen u.a. der Dramatiker Jean-Racine und der Physiker Blaise Pascal   Im Innenraum fällt vor allem der Lettner auf. (Der Lettner ist eine steinerne oder hölzerne Schranke, die den Raum für die Mönche vom übrigen Kirchenraum abtrennt, der für Laien bestimmt ist.) In diesem Fall besteht der Lettner aus Marmor.  Die große Orgel stammt aus dem Jahr 1630.  Überall ist die heilige Geneviève präsent. Ein Sarkophag in einer Seitenkapelle birgt einen Stein vom Grab der Pariser Schutzheiligen.     Von nunan geht‘s bergab. Wir befinden uns ja noch auf dem Hügel. Ich habe sie schon immer geliebt, diese Märkte in den Straßen und Köstlichkeiten, wohin das Auge blickt. Wir „essen“ mit den Augen.   Wir kommen am ältesten Baum von Paris vorbei. Es ist eine altersschwache Robinie (falsche Akazie) von 1601. Inzwischen muss sie mit Betonpfeilern gestützt werden. Sie steht in einem winzigen Park, dem Square René-Viviani Montebello, am linken Seineufer, mit Blick auf die Notre Dame.       Wir überqueren die hintere Brücke der Ile de la Cité und trinken im Schatten der Notre Dame einen Tee. Gaby wie immer einen Minztee (à la menthe) und ich meinen geliebten Earl Grey von Mariage Frères.  Ganz rechts im Bild sieht man noch ein Zipfelchen der Notre Dame. Zu diesem Zeitpunkt konnten wir nicht ahnen, dass diese einzigartige Kathedrale wenige Tage später brennen würde. Genießt den wunderbaren Tee!  Nach einer kleinen Pause geht es weiter!  Gitta  |
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Wenn man den eingezeichneten Weg sieht  |
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, dann spüre ich direkt meine Füße wieder.
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Gitta nicht nur ein schönes Frühstück im Freien, sondern auch noch in so netter Tischgesellschaft.  |
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Spaziergang Teil 2  Direkt neben dem Café geht es hinüber zur zweiten Seine Insel, zur Ile Saint-Louis. Die habe ich euch ja schon vorgestellt. Der Mann mit den Seifenblasen ist wieder da und Gaby greift zu.  Wunderschön sieht es aus, wie die riesigen Blasen über den Fluss fliegen. Genau dort wollen wir auch hin.   Wir überqueren die Seine über den Pont de la Tournelle Die Brücke verbindet die Insel mit dem linken Seineufer. Die Statue oben stellt wieder einmal die Schutzpatronin dar.   Was mich in Paris fasziniert, sind die Grünflächen, wohin das Auge blickt. Direkt am Seineufer befindet sich das Musée de la Sculpture en Plein Air Eine Sammlung von 30 Skulpturen aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts unter freiem Himmel, inmitten von Blumenrabatten, Bäumen und Bänken Die genaue Adresse ist Square Tino Rossi Und wie überall, ist es hier blitzesauber!   Aber was ist das? Wir hören Tangomusik. Das muss ich erklären! Hier, am Seineufer Quai St. Bernard gibt es zahlreiche halbkreisförmige Buchten an der Uferpromenade, die sich zum Wasser hin öffnen. Und hier wird abends bei schönem Wetter getanzt. Und jeder macht mit, egal ob Anfänger oder Könner!  Aber auch tagsüber tanzt man hier Tango! Und fast immer ist sogar ein Tanzlehrer vor Ort. Wir setzen uns auf einen warmen Stein, Schauen zu und genießen die einzigartige Atmosphäre.   Hier ein kleines Video:, das ich gedreht habe. https://m.youtube.com/watch?v=29sN1KOCxNU Wir bummeln weiter!   Aha! Das sind sie also, die Geheimwaffen gegen Wildpinkler! Die Erfinder des Uritrottoir haben auch einen Öko-Ansatz: Die Box trägt einen Blumenkasten, darunter das Pissoir-Element. Der Urin gelangt so in den unteren Teil, der mit einer Mischung aus Sägemehl und Holzspänen gefüllt ist. Wie in einem Katzenklo wird hier der Urin aufgesaut. Aktivkohle verhindert Gerüche, die Kompostierung wird in Gang gesetzt. Ein Sensor meldet, wann die Box ausgeleert werden muss und der Inhalt zur weiteren Kompostierung abwandert. Später werden damit die Blumen auf der Pinkelbox gedüngt. Nun denn, etwas gewöhnungsbedürftig!  Es gibt die Dinger auch mit Blick auf die Notre Dame, in der Nähe von Schulen... Die Anwohner sind nicht wirklich amused! Schiffen vor Schiffen    Ich weiß jetzt gar nicht, ob die Transgender das überhaupt schon mitbekommen haben. Denn dann... Aber lassen wir das!Es muss wohl ziemlich schlimm sein mit dem Pinkeln an Hauswände, und dem Gestank und dann diese Rinnsale auf dem Bürgersteig!    Da ist doch so ein Uritrottoir eine gute Lösung...Oder!?  Tja, was soll man sagen!?Läuft!!!     Ein Stück weiter gibt es wieder eine Skulptur von Arthur Rimbaud “L‘homme aux semelles de vent“ Auf deutsch: „Der Mann mit den Windsohlen“. So wurde Rimbaud oft von seinem Geliebten Paul Verlaine genannt. (Rimbaud und Verlaine waren beide berühmte französische Dichter). Rimbaud war ein extrem unsteter Mensch. Er konnte nie lange an einem Ort bleiben. Er bereiste viele Kontinente. 1891 während eines Besuchs in Somalia bekam er starke Knieschmerzen. Dennoch reiste er nach Marseille weiter. Es wurde Knochenkrebs diagnostiziert und das Bein musste amputiert werden. Er starb im selben Jahr. Hier die Skulptur  Wir überqueren die Straße und sind jetzt an meinem geliebten Jardin des Plantes, dem botanischen Garten.  Direkt am Eingang steht dieses wundervolle Art-Nouveau Gebäude.  Es handelt sich um das Naturkundemuseum mit der Galerie der Paläontologie und der vergleichenden Anatomie. Ich war hier schon mehrfach, bin aber immer wieder auf‘s Neue fasziniert. Wir sind im Eingangsbereich! Man möchte ihnen zurufen: „Tut es endlich! Killt sie! Sie zerstören euren gesamten Lebensraum!“   Wir betreten die große Halle. Eine Knochenkarawane von Tigern, Elefanten, Walen und Co macht uns atemlos! Was ist der Mensch doch für ein kleines, armseliges Würstchen!?  Man hat das Gefühl, sie wollen sich schnell alle noch auf der Arche in Sicherheit bringen, vor dem finalen Knall auf der Erde.          Wir treten wieder ans Tageslicht.  Auf der anderen Seite des Parks sieht man das Musée National d‘Histoire Naturelle. Es beherbergt die große Galerie der Evolution anhand der ausgestopften bzw. präparierten Tiere.  Wir laufen kreuz und quer durch den Park. Den Tierpark lassen wir außen vor. Wir wollen heute keine eingesperrten Tiere sehen. Überall duftet es nach Frühling.      Angesichts des sprudelnden Wassers fällt uns auf, dass wir inzwischen ganz schön durstig sind. Immerhin sind wir schon wieder ein ganz schönes Stück gelaufen. Und was liegt da näher, als in die Große Pariser Moschee zu gehen!? Sie liegt direkt am Ausgang des Parks. Man muss nur über die Straße.  Die Moschee ist im spanisch-maurischen Stil errichtet. Sie wurde nach dem 1. Weltkrieg erbaut, als Zeichen des Dankes Frankreichs an die 70000 Muslime, die im Dienst der französischen Armee gegen das Deutsche Reich gefallen sind.  Das Minarett ist 33 Meter hoch. Es gibt einen Gebetssaal, eine Schule, eine Bibliothek, einen Konferenzsaal, ein Restaurant, einen Hammam und kleine Geschäfte. Und natürlich einen kleinen Teesalon. Ich habe ihn oben rot umrahmt. Im Gebäude und unter freiem Himmel werden hier exquisite arabische Leckereien an orientalisch gekachelten Tischen serviert. Und dort werden wir jetzt einen von diesen völlig überzuckerten Minztees genießen.   Der Spaziergang ist noch lange nicht beendet! Demnächst mehr! Bis denne!  Gitta |
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Ich konnte nicht widerstehen, Seifenblasen zu machen. |
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Mal wieder ist man sprachlos, Gitta, was 1) du hier zu Papier bringst und 2) ihr alles gesehen habt. Grandios. Der Fotoapparat war euer ständiger Begleiter, evtl. das IPad (vermute ich). |
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Frauke Gitta |
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Auch der zweite Teil eures Spaziergangs ist wieder sehr informativ. Ich wusste z. B. nicht, dass der Moschee ein Café angeschlossen ist. Mir gefällt die Idee, dass dort Menschen unterschiedlicher Nationen und Religion friedlich miteinander sitzen und einen Tee trinken. |
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Gitta VIOLETTA |
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