RE: Emil - 8

Also...
Zuletzt saß Emilio ja bei Lütt' Jan zum Plausch



Kommst du auch aus der Eifel? wollte Emilio wissen. Ich bin aus Montjoie - er sprach Monschau französisch aus, weil ihm das damals schon gut gefallen hatte und eigentlich müsste er Emile heißen, aber den gibt es ja schon in...
Er grübelte, ihm fiel etwas ein:
Ähm, eigentlich komme ich aus irgendwas mit ...weiler

Jan machte große Augen.
Ich komme, glaube ich, auch aus irgendwas mit ...weiler, da war ein großer schwarzer Hund.

Schwarzer Hund? Ich erinnere mich an den Hund, der hat mich aus Montjoie mitgenommen!

Und die Beiden stellten zu ihrer allergrößten Überraschung fest, dass sie da etwas gemeinsam hatten, herkunftsmäßig .
Das fanden sie ganz wundervoll und Jan lachte verschmitzt.

Wir sind ja schon ein richtiger Clan hier, schau mal, der da kommt auch von dort!

Emilio blickte dem Hinweis zufolge um die Ecke der Uhr und entdeckte eine ganz niedliche halbe Person

Braunbärli wollte sich schon die ganze Zeit einmischen, aber wenn man so klein ist, kommt man oft einfach nicht zu Worte bzw. wird einfach übersehen. Jetzt freute er sich und machte Emilio ein Kompliment für sein wuscheliges Fell, Braunbärli hätte auch gerne so eins. Für einen Moment war er glücklich, mal wieder im Mittelpunkt stehen zu dürfen.
Aber dann fand er, eine interessante Bemerkung würde ihn noch mehr aufwerten und rief - ein bisschen widerstrebend - zu Jan hinauf:
Hast du unserem Gast schon erzählt, dass dort drüben noch einer ist, der den schwarzen Hund kennt?

Jan hatte schon darüber nachgedacht. Nur hatte er im Augenblick ein bisschen Streit mit "dem dort drüben", sie hatten beide jahrelang zusammen auf dem Kanapee gekuschelt, bis - ja, Jan verstand die Situation immer noch nicht.

Wuffi will nur noch schlafen, sagte er leise, aber er war mein Freund. Schau hin: er pennt!



Das ist die Frühjahrsmüdigkeit! erklärte Emilio pfiffig, sein Chefkoch Signore Cuoco saß derzeit auch am liebsten in einer Ecke und gähnte und überließ den Anderen - also ihm und Goldie und manchmal Mimi - die Schnippelarbeiten.

Ich springe mal rüber, guten Tag zu sagen, okay?

Dann kommst du auch so schnell nicht wieder, schmollte Jan.

Ich verspreche es! entgegnete Emilio und setzte schon zum Sprung an, neugierig, wie er geworden war.

Dusty, hieß der schwarze Hund! rief Braunbärli noch hinterher und hoffte mit dieser Bemerkung noch ein bisschen Wichtigkeit draufzusetzen. Emilio hörte das noch und nickte, im Sprung!! Erinnerungen können jederzeit lebendig werden...



Die Landung auf der Gegenseite glückte problemlos, Sprünge sind Emilios kleinste Übung.
Wuffi, flüsterte er vorsichtig.

Weck mich nicht, murmelte Wuffi, ich schlafe.

Aber die Frage nach dem schwarzen Hund wollte Emilio noch beantwortet haben, er kann auch hartnäckig sein.

Ich will nicht unhöflich sein...

Bist du aber!

Kennst du einen schwarzen Hund? Emilio ließ nicht locker.

Der heißt Dusty, brummelte Wuffi, lass mich noch ein Weilchen schlafen.

(Natürlich müssen wir jetzt klarstellen, dass mittlerweile in diesem besagten "...weiler" nicht mehr Dusty, der Herr hab' ihn selig, das Regiment führt sondern Lano, aber den können alle hier Wohnenden aus der Eifel oder sonstwoher Stammenden noch nicht kennen)

Du sagst es, du sagst es! Emilio führte einen Freudentanz auf.
Schade, Wuffi gefiel Emilio genauso gut wie Lütt' Jan, aber er getraute sich nicht, noch länger zu stören. Außerdem war ihm die Welt hier draußen außerordentlich erkundenswert geworden. Er nahm sich aber fest vor, noch mal wiederzukommen.
Dann trippelte er auf der Sofa-Lehne weiter - und bekam den Schreck seines Lebens und purzelte eine Etage tiefer.

Hilfe, ein Monster!