Von der Schwierigkeit, einen Witz zu erzählen

Gestern Abend habe ich mir die Wiederholung der Verleihung des Ordens wider den Tierischen Ernst angeschaut.

Ich muss ja immer wieder sagen, dass wider ohne nachfolgenden Genitiv gewöhnungsbedürftig ist.


Guido Cantz hat dabei einen köstlichen und irgendwie auch entlarvenden Beitrag geliefert, wie schwierig es heute ist und in Zukunft noch viel mehr sein wird, Witze zu erzählen, ohne Gefahr zu laufen, irgendwen zu verletzen, zu diskriminieren oder ihm sonstwie auf den Fuß zu treten.

Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen. Wahrscheinlich bin ich auch ganz einfach zu simpel gestrickt.




Ich habe z.B. keine Probleme mit Blondinenwitzen, käme auch nach 36 Jahren Vollzeit in der Schule niemals auf die Idee etwas anderes zu sagen als Lehrerkalender oder Lehrerzimmer, nur um ein Beispiel zu nennen.
Emanzipation bedeutet für mich etwas anderes.
Respektvollen Umgang mit Menschen jeglicher Couleur und Unterschiedlichkeit sind ohnehin selbstverständlich. Das habe ich im Biologieunterricht immer meinen Schülern vermittelt.
Aber egal! Ich will da gar keine Diskussion beginnen.
Vielleicht sollten wir alle etwas gelassener werden!


Ich fand das Beispiel von Guido Cantz so lustig, dass ich euch seinen Beitrag auf meine Art verklickern möchte.
Mit Bilderkes und so!

Kommt eine schwangere Frau



in eine Bäckerei



und sagt:
„Ich bekomme ein Graubrot!“



Sagt der Bäcker:



„Na, da wird die Hebamme aber blöd gucken!“




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So könnte man den Witz heute noch erzählen.

In 10 Jahren wird das wahrscheinlich nicht mehr möglich sein.
Es gibt immer mehr Menschen, die sich diskriminiert fühlen, beleidigt und empört sind.

Demnächst wird wahrscheinlich es so eine Art Schiedsrichter für Witze geben,
dem man Witze vor dem Erzählen zunächst zur Korrektur und „Entschärfung“ vorlegen muss.

Bleiben wir beim obigen Witz!



Los geht‘s! Witz in einigen Jahren!


„Kommt eine schwangere Frau…“

„Stopppp“



„Warum muss es eine Frau sein?
Könnte ja auch ein anderes Geschlecht sein!“


„O.K. Kommt ein dicker Mann…“





„Das wäre bodyshaming! Adipositas kann auch krankheitsbedingt sein!“


„Na gut! Kommt ein normalgewichtiger Mensch…“



„Stopppppp!“



„Warum muss es unbedingt ein Mensch sein?
Es gibt ja noch andere Lebewesen auf diesem Planeten.
Das wäre ja quasi eine Diskriminierung der Tiere!“


„Kommt ein dicker Hund in eine Bäckerei!“





„Halt!!“




„Das geht gar nicht!
Es gibt Hygienevorschriften!“



„Sie wollen also behaupten, Hunde seien schmutzig!?



Na, das sagen Sie aber mal dem Rütter!
Da wird der shitstorm aber losgehen!

Also von vorne!
Kommt irgendeiner in eine Bäckerei…“




„Stopppp“




„Warum muss es eine Bäckerei sein!
Da könnten sich andere Handwerksbetriebe übergangen fühlen!“


„Kommt jemand z.B. in eine Metzgerei…“




„ Das geht ja gar nicht!!







Metzgerei! Veganer! Massentierhaltung! Probleme ohne Ende!
Was glauben Sie, was da los wäre!?“


„Jetzt aber!



„Kommt irgendwer irgendworein.
Da sagt der Bäcker…


„Becker??



Es gibt noch andere deutsche Tennisspieler!



Haas, Stich, Zverev




„Jetzt reißen Sie sich aber mal zusammen!



Genderneutral, korrekt, nicht diskriminierend!
Das kann doch nicht so schwer sein!!“




„Angst!“

“Kommt irgendwer irgendworein
und sagt zu irgendwem irgendwas,
da sagt der andere irgendwas anderes!“





„Tschöö wa!“

Gitta



Du hast es wieder auf den Punkt getroffen !!
Auch in dieser Frage schätze ich mein Alter über 70 und muss und werde solchen Irrsinn nicht mehr mitmachen. Wie die letzte Version der Rechtschreibung !