Ausflüge und Reisen » Willkommen bei den Sch´tis

Nicht weit von meinem Urlaubsort De Panne an der belgischen Küste liegt das französische Städtchen Bergues, Handlungsort der Filmkomödie "Willkommen bei den Sch´tis"mit Dany Boon und Kad Merad in den Hauptrollen. Es ist der erfolgreichste französische Film aller Zeiten und mittlerweile schon mehrfach im Fernsehen gezeigt worden.Und ich sehe ihn dann immer wieder an,obwohl ich auch die DVD besitze
Noch heute, zehn Jahre nach dem Erscheinen des Films, lebt das kleine Städtchen von dem Ruhm. Vom Tourismusbüro werden geführte Touren zu den einzelnen Schauplätzen angeboten, und die Gastwirte haben schnell reagiert und ein Sch´ti - Bier gebraut, welches in den Kneipen und Restaurants ausgeschenkt wird.
Man braucht aber nicht unbedingt eine geführte Tour zu den einzelnen Drehorten, ein wenig Recherche im Internet, und man findet die Plätze und Gebäude problemlos. Das Städtchen ist klein und sehr gut zu Fuß zu erkunden.

Zitat

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Die Kleinstadt mit 3805 Einwohnern (Stand 1. Januar 2015) liegt an der Nordwestflanke des namengebenden Hügels Groënberg (von ndl.: Groenberg /dt.: „Grünberg“) in der historischen Provinz Flandern in der Landschaft Blootland, die sich entlang der nordfranzösischen und belgischen Kanalküste erstreckt, und befindet sich etwa zehn Kilometer südlich von Dunkerque und 15 Kilometer von der Grenze zu Belgien entfernt. Blootland ist flämisch und bedeutet leeres, bloßes Land, was die gehölzarme Küstenmarsch gut charakterisiert.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Bergues

Eine gemütliche Fahrt von 25 Kilometer entlang der Gräben und Kanäle durch das völlig flache Blootland, (übrigens ein Radfahr-Paradies) und nach 30 Minuten erreichte ich den Ortseingang von Bergues.






Das Ortseingangsschild wurde in früheren Jahren unzählige Male von Sch´ti-Touristen abmontiert, und als Souvenier mitgenommen


Der Belfried spielt in dem Film eine zentrale Rolle. Leider war er eingerüstet , er wurde restauriert. Er gehört seit 2005 zum immateriellen Unesco - Weltkulturerbe Belfriede in Frankreich.


Der Belfried steht auf der Place de la République, und dort befindet sich auch die Touristeninformation.
Als erstes fällt dort eine Collage mit Filmmotiven auf.



Ebenfalls an der Place de la République befindet sich das Rathaus mit einem ganz entzückenden kleinen Garten






In der Rue de la Gare kommt Philippe spät abends während eines Wolkenbruch an und überfährt
Antoine aus Versehen.


Die echte Post von Bergues , und gleich daneben


das Café de la Poste. Im Film heißt es Café de la Porte. Hier endet im Film die rasante Radfahrt von Philippe Abrams mit einem Sturz über die Terrassenabsperrung.

Nach wenigen Minuten Spaziergang durch hübschen ruhigen Straßen erreicht man einen Kanal


Hier liegt am Quai aux Fromages der alte Schlachthof. Heute wird er als Lager genutzt. Vor dieser Kulisse wurde die Pinkelszene mit Philippe und Antoine während ihrer Zechtour gedreht. Ausserdem rasten sie mit ihren Fahrrädern an diesem Gebäude vorbei


Der Quai aux Fromages geht über in die kleine Place du Marché aux Fromages. Hier steht das Haus in dem Antoine mit seiner Mutter lebt. ( das Haus mit den grünen Fensterläden. )


In diesem Haus, ebenfalls an der kleinen Place du Marché aux Fromages,befand sich die fiktive Post von Bergues und Philippe wohnte in der ersten Etage. Damals stand das Haus leer, es gehörte der staatlichen Gasversorgung, die es für die Filmaufnahmen zur Verfügung stellte


Eine Tafel erinnert die Besucher daran. Seit einiger Zeit ist wieder ein Unternehmen dort untergebracht, und die Filmplakate, die in den Fenstern hingen, mussten weichen.


Über diese Brücke , wenige Meter von der Post entfernt , vorbei am Restaurant Le Breughel, verlässt Phillipe nach drei Jahren Bergues in der Region Nord Pas de Calais






Der Film ist nicht zuletzt durch den Dialekt der Sch´ti so ein großer Erfolg geworden. Für den Film hat man einen etwas verständlicheren Dialekt entwickelt, in Wirklichkeit wird Picardisch gesprochen. Es klingt angeblich als ob jemand mit gebrochenem Kiefer spricht. Für mich klingt es eher als ob jemand beim sprechen eine heiße Kartoffel im Mund jongliert. In meinem Hotel in De Panne arbeitete auch eine Sch´ti spechende Kraft. Ihr zuzuhören war ein Erlebnis.

Natürlich besteht Bergues nicht nur aus Filmkulisse, sondern es ist ein sehr hübsches Städtchen, dessen ehemalige Befestigungsanlagen zum Teil noch erhalten sind. Es wird von mehreren Kanälen durchzogen und hat im Stadtkern einige hübsche Plätze, auf denen ausnahmslos geparkt werden kann. Es ist zu empfehlen, das Auto abzustellen und die Stadt zu Fuß zu erkunden. Auch sollte man in einem der Cafés einkehren und ein original Sch´ti Bier trinken ( vorausgesetzt, man muss nicht Auto fahren ) , oder an der Place de la Republique in der Friterie eine leckere Portion Pommes frites mit Frikandel essen. Die Film - Imbissbude Chez Momo existiert in Wirklichkeit nicht. Sie stand vor der Friterie, und die Schauspieler bekamen ihr Mittagessen in Wirklichkeit von dort serviert.



Hier ein paar Eindrücke aus Bergues



Das Museum Mont de Piété de Bergues


Die Kirche Saint Martin


Durch die Porte de Marbre gelangt man in den Jardin du Groenberg


Die Ruine der Abtei de Saint Winoc




Der Tour Poitue


Er wird von Tauben bewohnt


Es gibt in Bergues mehrere Stadtore.
Hier die Porte aux Boules. Sie führt in einen kleinen Park am Kanal




Ausserhalb der Stadtmauer liegt der hübsche Bahnhof


Gegenüber liegt die Porte de Bierne. Durch sie gelangt man in die Stadt


Der Tour Nekerstor

Zum Schluss gibt es noch für diejenigen, die den Film nicht kennen, eine sehr nette Filmbeschreibung der Frankfurter Rundschau vom 30.10.2008

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"Willkommen bei den Sch'tis"

Nuscheln, kuscheln, lachen

Ein Nest in Nordfrankreich als Fundgrube menschelnder Klischees: Die Komödie von Dany Boon feiert den putzig-infantilen Humor.
30.10.2008 00:10 Uhr


Wenigstens aus Sicht der Südfranzosen ist die Nord-Pas-de-Calais genannte Region eher ein Ausläufer Sibiriens als Teil der großen französischen Nation. Nach allem was man gehört hat, liegt die jährliche Durchschnittstemperatur in der dortigen unwirtlichen Gegend um den Gefrierpunkt und die gewohnheitsmäßig betrunkenen Einwohner haben ihre Höhlen gerade erst zu Gunsten städtischer Siedlungen verlassen.
Und was diese Wilden aus der Sprache aller Sprachen gemacht haben! Wahrscheinlich auf Grund der ständigen Trunkenheit nicht fähig sich klar zu artikulieren, vernuscheln und verhöhnen sie den göttlichen Klang des Französischen zu "Sch'timi". Der Ruf könnte also schlechter nicht sein, und kaum ein richtiger Franzose, Extrem-Urlauber und Abenteurer einmal ausgenommen, wäre je auf die vollkommen absurde Idee gekommen, einmal selbst in diese jämmerliche Gegend zu reisen, die nach dem Niedergang der Bergbauindustrie tatsächlich zu den ärmsten des Landes gehört.
Doch plötzlich ist alles anders. Der lokale Tourismus boomt und jeder beansprucht einen Sch'ti als Freund. Diese Wandlung verdankt sich einem einzigen Film, Dany Boons "Willkommen bei den Sch'tis". Weit über 20 Millionen Franzosen wollten sehen, was der populäre Stand-up-Comedian, Schauspieler und Regisseur über seine vorurteilsbelastete Heimat zu sagen hat. Mit seiner Liebeserklärung hat er die misstrauischen Landsleute ganz offensichtlich mehr als bekehrt, die romantische Komödie wurde zum erfolgreichsten Film der französischen Kinogeschichte überhaupt. Es ist eben doch, wie Dany Boon im Film behauptet: "Ein Fremder, der in den Norden kommt, weint zweimal: wenn er ankommt und wenn er wieder fährt." Eine Erfahrung, die nunmehr auch im Kinosessel zu machen ist.
Bis Philippe Abrams (Kad Merad) diese Einsicht wird gewinnen können, dauert es indes noch ein Weilchen. Vorerst befindet sich der aus der Provence stammende Postbeamte auf dem Weg nach Norden. Eine ambitionierte junge Ehefrau und ein gescheiterter Betrugsversuch führten zur Strafversetzung nach Bergues, ein Schicksal, fast zu hart, um es überhaupt auf sich nehmen zu können - die Familie verbleibt im sicheren Inland. Zur Begrüßung geht dann auch wie bestellt ein Unwetter nieder und der unverständlich, wie nach einem Kieferbruch brabbelnde Mann, stellt sich unglückseliger Weise als Postangestellter Antoine (Dany Boon) vor.
Dem Charme erlegen
Natürlich wird es nicht lange dauern, bis Hochmut und Verständigungsprobleme des Fremden fallen und er dem natürlichen Charme seiner Sch'tis erliegt. Das Dasein ist für den Zugereisten jedenfalls mehr als erträglich, gekrönt durch seine beschämte und mitleidsvolle Ehefrau Julie (Zoé Félix), die ihn an den Wochenenden nach allen Regeln der Kunst verwöhnt, wähnt sie ihn doch wochentags in der Barberei. Mithin ein perfektes Arrangement, bis Julie beschließt, an der Seite ihres Mannes zu stehen und ihn nach Bergues zu begleiten…
Das schöne alte Städtchen Bergues (wenige Kilometer von Dünkirchen gelegen) funktioniert dabei ein bisschen wie ein bekanntes gallisches Dorf. Überhaupt erinnern die t überzeichneten Figuren in bester Weise an die "Asterix"-Alben. Was den Drehbuchautoren Alexandre Charlot und Franck Magnier in dem schrecklichen Film "Asterix bei den Olympischen Spielen" versagt blieb, ist ihnen hier gemeinsam mit Dany Boon gelungen: Eine hübsche Geschichte voller bestätigter Klischees, und die nicht unbedingt attraktiven Protagonisten - mal abgesehen von der Dorfschönen (Anne Marivin) - gewinnen dabei die Herzen der Zuschauer.
Natürlich kann man "Willkommen bei den Sch'tis" vorwerfen, alle drängenden Probleme wirtschaftlicher Verworfenheit wegzulieben und unter einer Schicht putzig-infantilen Humors zu vergraben. Aber wer, außer zu Hauf nach Norden strömender Franzosen, erwartet von einem amüsanten Comic-Film schon die Abbildung realer Verhältnisse?

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Quelle : http://www.fr.de/kultur/willkommen-bei-d...achen-a-1146839

Zitat

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Picardisch ist eine dem Französischen nahe verwandte galloromanische Sprache beziehungsweise eine nördliche Oïl-Sprache. Sie wird in Frankreich in der Picardie, dem Artois, in dem romanischen Teil von Französisch-Flandern sowie in Belgien im Westen Walloniens gesprochen.
In der Region Picardie spricht man von Picardisch. Hingegen werden in Flandern und Artois die Bezeichnungen chti und chtimi und im Raum um Lille und Valenciennes Rouchie verwandt, auch wenn man in Flandern meist bloß von patois spricht. Linguisten verwenden lediglich die Bezeichnung Picardische Gattung. All diese Bezeichnungen sind synonym.

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Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Picardische_Sprache

Liebe Bea
Das ist aber tatsächlich ein lohnenswertes Reiseziel!
Das Städtchen gefällt mir sehr gut, ebenso wie Deine tollen Bilder mit den entsprechenden Infos.
Ganz lieben Dank dafür!

Liebe Bea,
ich gebe zu, den Film kenne ich nicht, umso mehr kenne ich jetzt dank deiner Beschreibung so einige Anekdoten über den amüsanten Hintergrund Tja, auch tolpatschig will gelernt sein Und das ist also die Picardie, nun habe ich ein genaues Bild, und auch die Sprache scheint nicht ganz ohne zu sein.
Danke für die schönen Bilder eines historischen (und jetzt meine ich nicht den Film, schmunzel) Ortes!

Liebe Bea,

Das ist ein sehr schönes Reiseziel!.
Natürlich kenne ich den Film "Willkommen bei den Sch´tis"
Ein sehr schönes Städtchen.
Herzlichen Dank für den Bericht, die vielen Infos und die klasse Bilder.

Mona

Gitta

Gitta ischt nisstsch mit Tschipfel, wenn sson, dann Tschipfeline

Hallo ihr, was iss'n da los?